Ein Gespräch ist so viel mehr als der Austausch bloßer Worte. Die Mimik, die Gestik und der Tonfall transportieren Emotionen, die Dein Gegenüber unterbewusst wahrnimmt. Sie füllen das Gesagte mit Leben und setzen die Worte in einen Kontext. Auf diese Weise entsteht eine tiefgreifende Kommunikation, die weit über die verbalen Inhalte hinausgeht. Mit jeder Minute lernen sich die Gesprächspartner besser kennen und erfahren, was den anderen bewegt. Mit humanJi können wir diesen Austausch von Gefühlen auch digital gestalten!
von Peter Aichner
Zahlreiche Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Wahrnehmung eines Gesprächs für Menschen zu 7% von der Wortwahl bestimmt ist, zu 38% von Stimme und Tonalität und die Körpersprache 55% ausmachen. Haltung, Mimik und Gestik machen damit den größten Teil der Kommunikation aus, während die geäußerten Worte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die nonverbale Kommunikation drückt vielschichtige Gefühlzustände aus und hilft dem Gesprächspartner dabei, sich in die andere Person hineinzuversetzen. Auf diese Weise erhält das Gesagte mehr Inhalt, der oft nicht einmal in Worte gefasst werden könnte.
Der Mensch trifft 95% seiner Entscheidungen intuitiv. Sie basieren auf dem komplexen Zusammenspiel von Emotionen und Wahrnehmungen unserer Außenwelt. Auf diese Weise bilden wir uns von Situationen innerhalb weniger Sekunden eine Meinung, bevor wir überhaupt anfangen, rationale Gedanken zu formen.
Dieses Wissen nutzt humanJi und fördert eine vielschichtige Kommunikation im digitalen Zeitalter. Die einzigartige Software hilft Menschen dabei, sich ihrer Emotionen bewust zu werden und sie auf digitalem Wege zu transportieren. Dies ermöglicht einen Austausch, der einem analogen Gespräch von Mensch zu Mensch näher kommt.
Die deutsche Sprache kennt etwa 1200 Wörter für unterschiedliche Empfindungen und Werte. Sie hat der Wertecoach Frank H. Sauer in 131 konstruktive Wertebegriffe übersetzt.
Peter Aichner hatte die Idee, diese Begriffe als Datenmodell in der Software humanJi zu verwenden. Dabei werden die Anwender:innen gefragt, was sie zu einer Aussage subjektiv empfinden, was sie dazu bewegt. Durch eine Auswahl bestimmter Wertebegriffe wird die persönliche Bedeutung formuliert. Anhand dieser emotionalen Informationen baut die Software in Echtzeit eine dreidimensionale Skulptur auf, die diese persönlichen Gefühle ausdrückt.
Damit dies gelingt, haben Grafiker:innen und Designer:innen für jeden Begriff eine digitale 3D Modell geschaffen, die selbst Kinder ohne erklärenden Text intuitiv verstehen können. Die dreidimensionale Darstellung in unterschiedlichen Farben, Formen und Materialien hilft dem Betrachter, die festgehaltene Emotion zu begreifen und sie wiederzuerkennen. Musiker:innen haben jeden Wertebegriff mit einem einzigartigen Klang verbunden, der den Wiedererkennungswert erhöht und eine Wahrnehmung mit mehreren Sinnen ermöglicht.
humanJi nutzt den von Peter Aichner entwickelten Algorithmus humanLogic. Er ordnet die gewählten Begriffe den Körperteilen Kopf, Herz und Bauch zu. Kopfwerte stehen für Denken und Haben, Herzwerte für Fühlen und Tun und Bauchwerte für Intuition und Sein.
Der Algorithmus bringt die gewählten Werte in ein Verhältnis der persönlichen Gewichtung und versucht diverse Merkmale in ein dreidimensionales Gravitationsmodel umzusetzen. Kopf, Herz und Bauchwerte kreisen um eine Körperachse. Extrovertierte Werte kreisen weiter außen, introvertierte Werte liegen weiter innen. Synonyme ziehen sich an, Antonyme stoßen sich ab, Polaritäten orientieren sich Rücken an Rücken. Werte derselben Wertefamilie gruppieren sich.
Auf diese Weise werden die dargestellten Empfindungen miteinander in Verbindung gebracht und als eine digitale Skulptur dargestellt. Dies hilft dem Betrachter, sie einfacher wahrzunehmen und sie im Gesamtkontext visuell und akustisch zu erfassen, wodurch er die komplexe Gefühlslage seines Gegenübers umfassend und intuitiv begreifen kann.
Mit jedem neuen Wert, den ich einem humanJi hinzufüge, ordnet sich die Skulptur neu. So gelingt es dem Algorithmus, das Innenleben der Kommunizierenden möglichst akkurat darzustellen. Die afroamerikanische Philosophin und Science-Fiction-Autorin Octavia E. Butler hat geschrieben: „Alles, was Du berührst, veränderst Du. Alles, was Du veränderst, verändert sich. Die einzige bleibende Wahrheit ist Veränderung.“
Die Skulptur baut sich interaktiv auf und ist beständig in Bewegung: So simuliert eine klingende Skulptur unsere Motive, unsere Gefühle, unsere Haltung. Jedes humanJi ist wie ein Kunstwerk, einzigartig maßgeschneidert auf mich in einer spezifischen Situation und die Person, der ich mich mitteilen möchte.
Mit humanJi entscheiden Nutzer bewusst, welche Emotionen sie darstellen und ihrem Gegenüber kommunizieren möchten. Dabei entsteht eine intuitive Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen, die in einer analogen Unterhaltung ausbleibt. User erhalten auf diese Weise einzigartige Einblicke in ihre eigene Gefühlswelt und lernen, sich mit ihrem Innenleben zu befassen und es zu deuten. Die so entstehende Reflektion verbessert nicht nur die Kommunikation mit anderen Menschen, sondern hilft auch dabei, die eigenen Emotionen besser zu verstehen.
Wer humanJi nutzt, lernt mit der Zeit, die Skulpturen wie eine Sprache zu lesen und sie intuitiv in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Kreative Designer:innen und Komponist:innen können das offene System um ihre eigenen Kollektionen erweitern.
humanJi steht für Werte wie Leidenschaft, Mitgefühl, Hingabe, Hoffnung, Mut, Intuition, Vertrauen, Empathie, Abenteuer, Aufmerksamkeit und Motivation.
„Ein humanJi ist ein Instrument, auf dem wir mit wenigen Handgriffen unser persönliches Empfinden komponieren und es in einem digitalen Resonanzkörper hörbar visualisieren, reflektieren und verfeinern können. Wenn es mich selbst bewegt – wenn es stimmig ist – kann ich auch andere damit berühren.“
Peter Aichner, Software-Architekt
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